Das gefurchte Band an der Vorhautöffnung, die innere Vorhaut und das Frenulum besitzen die größte Dichte an Nervenrezeptoren für leichte Berührungen des gesamten Penis. Diese Komponenten des Penis werden für weit erogener gehalten als die Eichel. Ein signifikanter Prozentanteil, wenn nicht sogar die Mehrheit der erogenen Nervenenden des Penis, wird durch die Beschneidung entfernt.
Das, was an erogener Sensitivität nach der Beschneidung noch übrig bleibt, liegt vorwiegend in der Eichel. Diese restliche Sensitivität wird -infolge der Entfernung der schützenden Vorhaut und der damit verbundenen permanenten Entblößung der Eichel- weiter reduziert. Ohne die schützende Bedeckung der Vorhaut keratinisiert die Schleimhautoberfläche der Eichel und vertrocknet, verdickt und verhärtet, infolge des permanenten Ausgesetztseins gegenüber Luft und Reibung, und wird somit weniger sexuell empfindsam
Die Typen der Nervenenden auf der Eichel werden am besten durch massageartige Bewegungen stimuliert und nicht durch Oberflächenreibung oder leichte Bewegungen. Der intakte Penis, mit einem umfangreichen und hochgradig beweglichen Hautsystem, das über die Eichel gleitet, ermöglicht die optimale Stimulation der Eichel, während er exzessive direkte Reibung an der empfindlichen Eicheloberfläche verhindert. Dieses Zusammenspiel der Vorhaut mit der Eichel führt zu einem Ausmaß und einer Bandbreite an sensorischen Lustempfindungen, wie sie der beschnittene Mann nicht kennt.
Ungefähr 50% des natürlichen Hautsystems des Penis wird durch die Beschneidung entfernt. Durch diesen Verlust ist die Penishaut grundsätzlich unbeweglich und der Penis wird zu einem statischen Körper ohne dynamischen selbst-stimulierenden Mechanismus. Direkte Reibung an der Eichel muss so zur Hauptform der Stimulation werden, was die Dynamik des Geschlechtsverkehrs beider Partner verändert.
"Der fundamentale biologische Sexualakt wird für den beschnittenen Mann einfach die Befriedigung eines Triebs, und nicht das verfeinerte sensorische Erlebnis, der er eigentlich sein sollte."*
*Falliers, C.J. Circumcision. Journal of the American Medical Association., Vol. 214, 1970, S. 2194.