Neue Studie beweist: Beschneidung verschlechtert Sex

Eine neue Dänische Studie an 5000 Männern und Frauen beweist: 

Die Beschneidung der Vorhaut verursacht sexuelle Probleme für Männer und deren Partnerinnen 

 

Zur deutschen Übersetzung des Auszugs der Studie 

Die erste europäische Studie, die die sexuellen Auswirkungen der Beschneidung untersuchte, beweist, dass die Beschneidung eine erstaunlichen Anzahl von Beschwerden und Problemen sowohl für Männer als auch deren Partnerinnen verursacht.(1) 

Diese neue dänische Studie an mehr als 5000 Männern zeigt, dass die Beschneidung mit häufigen Orgasmus-Schwierigkeiten bei Männern und einer Vielzahl sexueller Schwierigkeiten bei Frauen vergesellschaftet ist, insbesondere Orgasmus-Schwierigkeiten, Schwierigkeiten bei der Penetration, schmerzhafter Geschlechtsverkehr und ein Gefühl der unvollständigen Erfüllung der sexuellen Bedürfnisse.

Bereits zuvor wurde in der medizinischen Literatur und in Erklärungen US-amerikanischer Kinderurologen darauf verwiesen, dass Beschneidung mit einer Reihe sexueller Komplikationen und dem Verlust der empfindlichsten Gewebeteile des Penis vergesellschaftet ist.(2)

Die Studie liefert weitere Gründe dafür, die Beschneidung von Kindern zu unterlassen.

     
  1. Frisch M, Lindholm M, Grønbæk M. Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark. Int J Epidemiol. 2011 PMID:21672947 
  2.  
  3. Sorrells ML, Snyder JL, Reiss MD, et al. Fine-touch pressure thresholds in the adult penisBJU Int 2007;99:864-9. [Bericht zur Studie
  4.  

Int J Epidemiol. 2011 Jun 14

Männliche Beschneidung und sexuelle Funktion bei Männern und Frauen: eine Umfrage-gestützte, Querschnittsstudie in Dänemark.

Frisch M, Lindholm M, Grønbæk M. 

Auszug 

HINTERGRUND:

Ein Drittel der männlichen Weltbevölkerung ist beschnitten, aber über die möglichen sexuellen Konsequenzen der männlichen Beschneidung ist nur wenig bekannt. In Dänemark (~5%  beschnitten) untersuchten wir Zusammenhänge zwischen der männlichen Beschneidung und einer Reihe sexueller Messwerte bei beiden Geschlechtern.

METHODEN:

Teilnehmer in einer nationalen Gesundheitsstudie (n = 5552) stellten Informationen über ihren eigenen Beschneidungsstatus und Details über ihr Sexleben und das ihrer Gattin. Mittels logistischer Regression wurden die Odds ratios (ORs) berechnet für die Zusammenhänge zwischen dem Beschneidungsstatus und sexuellen Erfahrungen, gegenwärtigen Problemen mit der sexuellen Begierde, der Erfüllung sexueller Bedürfnisse und der sexuellen Funktion. 

ERGEBNISSE:

Das Alter des ersten Geschlechtsverkehrs, die wahrgenommene Wichtigkeit eines guten Sexlebens und die gegenwärtige sexuelle Aktivität unterschieden sich wenig zwischen beschnittenen und unbeschnittenen Männern oder Frauen mit beschnittenen und Frauen mit unbeschnittenen Partnern. Jedoch berichteten beschnittene Männer über mehr Partner und berichteten häufiger von Orgasmus-Schwierigkeiten, wobei potentielle Störfaktoren berücksichtigt wurden. [11 vs 4%, OR(adj) = 3.26; 95% Konfidenzintervall (CI) 1.42-7.47], und Frauen mit beschnittenen Partnern berichteten häufiger über eine unvollständige Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse (38 vs 28%, OR(adj) = 2.09; 95% CI 1.05-4.16) und häufige Schwierigkeiten bei der sexuellen Funktion im Allgemeinen (31 vs 22%, OR(adj) = 3.26; 95% CI 1.15-9.27),  und insbesondere über Orgasmus-Schwierigkeiten (19 vs 14%, OR(adj) = 2.66; 95% CI 1.07-6.66) und Dyspareunie [schmerzhafter Geschlechtsverkehr] (12 vs 3%, OR(adj) = 8.45; 95% CI 3.01-23.74). Die Befunde waren in mehreren Robustheitsanalysen stabil, einschließlich einer, die auf Nicht-Juden und Nicht-Muslime beschränkt wurde.

[Graphik basierend auf den Studien-Daten. 
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SCHLUSSFOLGERUNGEN:

Unsere Studie zeigt bisher unerkannte Zusammenhänge zwischen männlicher Beschneidung und sexuellen Problemen sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf. Während bestätigende Befunde in anderen Settings erforderlich sind, besonders aus Gebieten, in denen die Neugeborenenbeschneidung häufiger praktiziert wird, können unsere Befunde Ärzte und Eltern neugeborener Jungen informieren, bei denen die Entscheidung für die Beschneidung oder dagegen, nicht von religiösen oder kulturellen Traditionen diktiert wird. Darüber hinaus, da aus unserer Studie hervor geht, dass sowohl Männer als auch Frauen weniger sexuelle Probleme haben, wenn der Mann unbeschnitten ist, und da Vorhauterweiterungsplastiken manchmal eine geeignete Alternative zur normalen Zirkumzision sind, führt unsere Studie vielleicht zu einem stärker konservativen, Gewebe-erhaltenden Ansatz, in Situationen, in denen eine Vorhauterkrankung ein operatives Eingreifen erforderlich macht.