Hallo Jungs!
Warum macht Sex Spaß?
Warum „wollen“ wir immer wieder?
Woher kommt das irre Gefühl beim Samenerguss und weshalb wird diesem Vorgang solch eine Aufmerksamkeit zuteil?
Klar, weil die Natur möchte, dass wir möglichst viele kleine Menschenbabys machen. Und was Spaß macht, das tut man doch immer wieder gerne, oder?
Aber warum macht dann auch Selbstbefriedigung Spaß, obwohl dabei niemals ein Kind entstehen kann?
Und ist es nicht Verschwendung von wertvollem Samen, wenn man Sex NUR zum Spaß praktiziert oder, statt in die Vagina, in Nachbars Karpfenteich verspritzt?
Natürlich kann bei der Selbstbefriedigung oder beim Sex mit Kondom, Pille usw. kein Kind entstehen. Wichtig und sinnvoll sind diese Praktiken aber trotzdem!
Das gilt auch für die Geschlechtsorgane – und bei Jungen und Männern vor allem auch für das Sperma.
Lange bevor Kinder und Jugendliche ihr „erstes Mal“ erleben, onanieren sie. Jungen tun es häufiger als Mädchen.
Im Kindesalter geschieht es ganz arglos, unbewusst und macht trotzdem Spaß (Spielen mit den Geschlechtsorganen, Doktorspiele).
Ab der Pubertät ist Masturbation ganz und gar auf das wunderbare Gefühl beim Orgasmus gerichtet.
Das alles dient einerseits dazu, den eigenen Körper und seine vielfältigen Möglichkeiten immer besser kennen zu lernen und auszuprobieren. Zum anderen hält es die Geschlechtsorgane fit und gesund.
Bei Jungen stellt regelmäßiges, häufiges Onanieren schon in der frühen Pubertät sicher, dass für eine eventuelle Zeugung stets frisches, gesundes Sperma zur Verfügung steht. Die Prostata bleibt weich und geschmeidig und ist weniger oder gar nicht anfällig für Prostatakrebs. Das heißt natürlich nicht, dass Jungen ein Problem bekommen, wenn sie nicht regelmäßig Platz für neues Sperma schaffen.
Was Ihr selbst nicht tut, regelt die Natur auf ihre Weise – meist im Schlaf (feuchte Träume, unwillkürliche Samenergüsse) oder indem sie das ungenutzte Sperma wieder abbaut.
Fazit Nr. 1: Anders als viele Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte behauptet, ist Masturbation nicht nur unschädlich, sondern sogar gesund! Onanieren darf und SOLL Spaß machen!
Noch etwas später wird Sex zum Inbegriff für Liebe, Nähe, Vertrauen, Sehnsucht nach Zweisamkeit und irgendwann vielleicht hat er Folgen – ein gemeinsames, gemeinsam geliebtes Kind. Und auch beim Geschlechtsverkehr muss nicht jeder Schuss ein Treffer sein.
Sex hält Euch sowohl körperlich als auch seelisch gesund, also viel Spaß dabei!
Als Ejakulation (lat.: herausspritzen, herausschleudern, abspritzen) bezeichnet man den Samenerguss während des Orgasmus, dem gefühlten Höhepunkt der sexuellen Erregung bei Jungen und Männern. Die sollten sich allerdings genau überlegen, wann und wo sie „es“ tun, denn das mit dem Samenerguss einhergehende extreme Lustgefühl kann sie sekundenlang wehrlos, taub und blind für ihre Umwelt machen. Peinlich, wenn Mama gerade JETZT die Betten machen will…
Orgasmus und Samenerguss sind das Finale der sexuellen Erregung bei Jungen und Männern. Doch schon lange zuvor tut sich so einiges an und in Eurem Körper, was Ihr zwar nicht sehen, aber meist deutlich fühlen könnt. Genießt also schon den Weg zum Höhepunkt ganz bewusst, die immer schöner werdenden Gefühle und den wachsenden Druck in Euch, denn dieses Erleben dauert viel länger als der Orgasmus und es ist keine Nebensache!
Mit steigender sexueller Erregung erhöhen sich vor allem Puls und Blutdruck. Die Geschlechtsorgane werden empfindlicher für Berührung; die Hoden schwellen an und können sogar ein bisschen wehtun. Das liegt aber nicht am „Samendruck“ oder „Samenstau“, sondern an der starken Durchblutung, bei der vorübergehend viel mehr Blut in die Hoden gepumpt wird, als abfließen kann. Ein ähnlicher Vorgang führt ja auch zur Erektion Eures Penis.
Der eigentliche Druck, den ihr spürt, baut sich in der Prostata auf. Das ist eine etwa kastaniengroße Drüse im Unterbauch, die man durch den Anus (Po) ertasten kann (aber nicht muss). In dieser Drüse vermischen sich die aus den Nebenhoden aufsteigenden Spermien mit Sekreten (Flüssigkeiten, Nährlösung) aus der paarigen Samenblase zum eigentlichen Sperma (Samenflüssigkeit).
Da immer mehr Sekret in die Prostata gedrückt wird, entsteht dort ein enormer Druck. Die aus den Hoden und Nebenhoden kommenden Spermien machen dabei nur einen geringen Anteil aus.
Euer ganzer Körper steht jetzt regelrecht unter Hochspannung! Jede kleinste Berührung des Penis oder der Hoden, jedes Streicheln oder Drücken kann jetzt zur Explosion der Gefühle führen.
Und irgendwann ist es soweit:
Der Ausgang der Prostata zur Harnröhre platzt regelrecht auf und das unter hohem Druck stehende Sperma schießt durch den Penis nach draußen. Zugleich ziehen sich Eure Liebesmuskeln im Beckenboden mehrfach ruckartig zusammen und helfen auf diese Weise mit, den Samen herauszupressen. Auch die Samenleiter, die von den Nebenhoden zur Prostata führen, die Harnröhre und die Analmuskeln ziehen sich jetzt rhythmisch zusammen und unterstützen und verstärken die Ejakulation.
Vielleicht seid Ihr in diesen Sekunden „total weg“ und könnt gar nichts tun und einfach nur genießen.
Vielleicht gelingt es Euch aber auch, Eure Beckenbodenmuskeln (Liebesmuskeln) bewusst anzuspannen und zu entspannen oder Eure Pobacken fest zusammen zu pressen. Wenn es Euch gelingt und Spaß macht, könnt Ihr die wundervollen Gefühle noch verstärken. Es funktioniert aber nicht bei jedem Jungen.
Auch hier gilt: Lernt Euren Körper und seine Möglichkeiten bewusst kennen! Probiert aus, was Euch Spaß macht!
Der Samenerguss selbst ist bei jedem Jungen ein bisschen anders. Bei manchen spritzt das Sperma richtig weit, bei anderen quillt und tropft es nur heraus. Bei manchen Jungs hört die Ejakulation auch nach mehr als 10 „Schüben“ (Konvulsionen der Muskulatur) noch nicht auf. Andere müssen sich mit 3 begnügen. All das ist völlig normal und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Wart Ihr zuvor lange enthaltsam – oder masturbiert Ihr täglich?
Gönnt Ihr Euch ein langes Vorspiel und steigert Eure Erregung dadurch in kaum erträgliche Höhen – oder „kommt“ Ihr schon nach 20 Sekunden?
Wie gut sind Eure Beckenbodenmuskeln (Liebesmuskeln) trainiert?
Übrigens:
Erwachsene Männer ejakulieren ca. 6 ml Sperma. Das ist etwa 1 Esslöffel. In der frühen Pubertät darf es natürlich weniger sein; in der späten Pubertät kann es auch mehr sein.
Ein Samenerguss dauert zwischen 5 und 25 Sekunden, manchmal auch länger. Wie oben schon gesagt kommt es dabei zu 3 bis 10 Muskelkonvulsionen. Jenem krampfartigen Zusammenziehen der Muskeln, die das stoßweise Herausspritzen des Samens bewirken.
Und wer auch immer das nachgemessen hat: Ein heftiger Samenerguss kann Ziele in bis zu 60 cm Entfernung treffen! Ob man für diese Leistung einen Waffenschein braucht oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis…
Die meisten Jungs ejakulieren zwischen 11 und 16 Jahren zum ersten Mal. Wenn es mit 16 noch nicht passiert ist, solltet Ihr sicherheitshalber einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.
Und nun noch ein paar merkwürdige Zahlen aus den Niederlanden, bei denen ich mich frage, wie man sie ermittelt hat:
Die meisten Jungs erleben ihren ersten Samenerguss etwa 1 Jahr nach dem Peniswachstum in der Pubertät. Ein Junge ist im Durschnitt etwa 13 Jahre und 2 Monate alt, wenn er zum ersten Mal „abschießt“ (Stand: 2007).
20 % aller Jungen bemerken ihren ersten Samenerguss gar nicht, weil er nachts passiert.
Zwei Drittel (also etwa 66 %) aller künftigen Männer ejakulieren beim Onanieren zum ersten Mal und nur 15 % erleben das große Ereignis beim Sex (Geschlechtsverkehr). Macht 101 %! Irgendwie haben unsere holländischen Freunde wohl nicht genau genug hingeschaut …
Durchschnittlich brauchen Jungen ab der Pubertät 2 bis 3 Minuten bis zum Samenerguss. Manche schaffen es in weniger als einer Minute. Und genau hier liegt ein Problem, das später sogar Beziehungen kaputt machen kann:
Je früher Ihr ejakuliert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Eure (spätere) Freundin nicht zum Orgasmus kommt und deshalb unbefriedigt und frustriert ist.
Mit der Squeeze-Technik oder der Stopp-Start-Methode könnt Ihr üben, Euren Samenerguss hinauszuzögern. Das kommt IHR und EUCH zugute!
Eine andere Möglichkeit, Stress mit der Freundin zu vermeiden ist, das Mädchen bzw. die Frau immer ZUERST „kommen“ zu lassen. SIE kann auch danach noch! Jungen sind nach dem Orgasmus meist völlig fertig und erschöpft. SIE zuerst kommen lassen – das geht auch ohne den Penis einzuführen, z. B. durch Fingern (hauchzarte, langsame Klitorismassage).
Vergesst bitte das Märchen, dass „richtiger Sex“ immer mit dem Eindringen des Penis in die Vagina verbunden sein muss. Es gibt ganz viele andere, mitunter viel aufregendere Spielarten. Dazu später mehr.
Kennt Ihr das?
Früher glaubte man tatsächlich, der Samenvorrat eines Jungen oder Mannes sei begrenzt, woraus man schlussfolgerte, dass der wertvolle Tropfen irgendwann verbraucht sein müsse.
Dieser Irrglaube führte dann u. a. dazu, dass Sex nur in der Ehe erlaubt war und Masturbation als Verschwendung von Sperma angesehen und richtig fies bestraft wurde. Noch heute verbietet die katholische Kirche ihren Schäfchen, beim Sex Kondome zu benutzen, denn auch dadurch wird natürlich – nach katholischer Ansicht – Samen verschwendet!