von Dr. med. Paul M. Fleiss und Dr. phil. Frederick Hodges
Die Vorhaut ist eine häufige anatomische Struktur des männlichen und weiblichen äußeren Genitale aller menschlichen und nicht-menschlichen Primaten; sie entstand vor mindestens 65 Millionen Jahren, und ist wahrscheinlich über 100 Millionen Jahre alt da sie ein Gemeinsames anatomisches Merkmal bei Säugetieren ist.(1)
Dr. med. Christopher j. Cold, und Dr. med. John R. Taylor
Die Vorhaut – auch Präputium genannt – ist die flexible, doppeltschichtige Hülle aus spezialisierter Haut, die die Glans (oder Eichel) des normalen Penis schützt oder bedeckt. Die Vorhaut ist ein auf einzigartige Weise spezialisiertes, sensitives und funktionales Sinnesorgan für Berührungen. Kein anderer Körperteil erfüllt die gleiche Funktion.
Die Vorhaut ist ein integraler und wichtiger Bestandteil des Hautsystems des Penis. Sie ist eine komplexe und hochgradig entwickelte Struktur mit vielen interessanten und einzigartigen Eigenschaften. Kein anderer Teil der Hautdecke des Körpers ähnelt dem erstaunlichen Design und den funktionalen Möglichkeiten der Vorhaut. Eine der vielen interessanten Eigenschaften der Vorhaut ist die Tatsache, dass sie hoch elastisch ist, keinerlei subkutanes Fett aufweist und mit einem glatten Muskelblatt ausgekleidet ist.
Die Vorhaut ist mehr als nur Haut, sie ein komplexes, extrem bewegliches, formschönes Organ, dass aus einem dichten Netz aus Blutgefäßen, Muskelgewebe und Nerven besteht. Tatsächlich enthält die Vorhaut mehr als 70 Meter an Nervenfasern und zehntausende spezialisierter erotogener (sexuelle Empfindungen erzeugende) Nervenenden verschiedener Typen, die die leichteste Berührung, die geringste Bewegung, die subtilsten Temperaturveränderungen, und die feinsten Texturabstufungen wahrnehmen können.
Anmerkung von Beschneidung-von-Jungen.de, 2018: Die anzahl der Nervenenden in der Vorhaut liegt zwischen 3.000 und 10.000. Da dieser Artikel eine Übersetzung ist, verbietet sich jedoch die Korrektur direkt in diesem Text.
Die Natur hat die empfindliche Glans (gemeinhin auch Eichel genannt) dafür vorgesehen ein inneres Organ zu sein. Die Eichel des normalen, intakten Penis hat eine glänzende, stark rote oder viollete Färbung. Die Vorhaut schützt die Eichel und sorgt dafür, dass sich die Eichel in einem optimalen gesundheitlichen Zustand befindet.
In vielerlei Hinsicht, ähnelt die Vorhaut dem Augenlid. Sie bedeckt, reinigt und schützt die Eichel so wie das Augenlid das Auge bedeckt, reinigt und schützt. Genauso wie das Augenlid sich öffnen und schließen kann, um das Auge aufzudecken, kann sich auch die Vorhaut öffnen, um die empfindliche Eichel zu entblößen. Die innere Falte der Vorhaut ist mit einem glatten roten Gewebe ausgekleidet, das als Schleimhaut-Membran bezeichnet wird. Dieser Gewebetyp findet sich auch auf den Lippen, dem Inneren des Mundes, und der Innenfalte des Augenliedes. Die glatte Innere Falte der Vorhaut [inneres Vorhautblatt oder innere Vorhaut] erhält auf sanfte Weise die Eichel gesund, sauber, glänzend, warm, weich, feucht und empfindsam.
Akroposthion ist die nützliche Bezeichnung, welche die Griechen, dem rüsselförmigen, sich verjüngenden „Hals“ der Vorhaut gaben, der sich über die Eichel hinaus erstreckt (2).
Das Akroposthion erstreckt sich über die Eichel, und bildet so eine weiche, sich verjüngende schlauchförmige Hülle. Dieses Akroposthion der Vorhaut fungiert als eine Verlängerung der Harnröhre und leitet den Urin vom Meatus (Der Harnröhrenöffnung auf der Eichel) nach draußen ab.
Die Länge des Akrospothions ist individuell sehr verschieden. In der Kindheit kann es mindestens die Hälfte der Länge des Penis ausmachen. Einige Jungs haben eine Vorhaut, die zwei Zentimenter oder mehr über die Eichel hinausgeht. Bei anderen Jungs kann das Akroposthion beinahe gar nicht vorhanden sein, in diesem Fall können der Meatus und der umliegende Bereich der Eichel entblößt sein. Was auch immer der Fall sein mag, alle Längen sind normal.
Während die übergroße Mehrheit der kleinen Jungen diesen Akroposthion genannten Vorhaut-„Rüssel“ haben, weisen die meisten erwachsenen Männer nur einen kleinen Vorhautüberhang auf.
Da im Rahmen der körperlichen Entwicklung der Penisschaft schneller wächst als die Vorhaut, bildet sich das Aposthion bei vielen Männern mehr oder weniger zurück, so dass die meisten erwachsenen Männer kein ausgeprägten Vorhautüberhang „Aposthion“ mehr besitzen.
Deshalb besteht auch kein Grund zur Besorgnis, wenn ein Junge mit einem sehr langem, ausgeprägten Vorhautrüssel ausgestattet ist. Er wird gewissermaßen noch „hineinwachsen“.
Die Vorhaut ist der größte Teil des Hautsystems des Penis. Die Vorhaut bedeckt die Eichel und erstreckt sich gewöhnlich über die Eichelspitze hinaus, bevor sie sich selbst einfaltet und direkt hinter der Corona (dem Eichelkranz) wieder ihre kreisförmige Anhaftungsstelle findet. Die Vorhaut ist also ein doppelschichtiges Organ. Ihre wahre Länge beträgt rund das Zweifache ihrer Außenseite [=das äußere Vorhautblatt] und bis zu 80% der gesamten Hauthülle des Penis aus (3). Bei Kinders erreicht die Vorhaut oft eine beeindruckende Länge, und macht häufig bis zu 3/4 des gesamten Penis aus.
Wenn die durchschnittliche Vorhaut eines Erwachsenen aufgefaltet und flach ausgebreitet würde, würde sie ungefähr die Größe einer 3x5 Zoll (also: 7,62x12,7=96,8 cm²) Karteikarte haben. Schon wenn man sie leicht ausdehnen würde, könnte die Vorhaut die Stirn eines Mannes oder die Rückfläche seiner Hand und Finger vollständig bedecken. Das ist eine ganze Menge Haut!
Anmerkung von Beschneidung-von-Jungen.de, 2019: Die Größe einer Vorhaut umfasst bis zu 100 cm², mit durchschnittlichen Werten zwischen 30 und 50 cm². Da dieser Artikel eine Übersetzung ist, verbietet sich jedoch die Korrektur direkt in diesem Text.
Ja. Die Vorhaut wie der Rest des Hautsystems des Penis und des Skrotums, ist vom Dartos-Muskel ausgekleidet. Der Dartos-Muskel (Tunica Dartos) wird auch peripeniler Muskel genannt, denn er um- (peri) hüllt den Penis (-penisch). Dieser bemerkenswert starke Muskel besteht aus glatten Muskelfasern, die parallel zum Schaft des Penis verlaufen (4). Der Dartos-Muskel reagiert unwillkürlich und äußerst empfindlich auf Reize. Er zieht sich zusammen und entspannt sich wieder in Reaktion auf Berührung, Temperaturveränderungen, und sexueller Erregung. Der Dartos-Muskel ist ständig in einem Zustand des Tonus, d. h. der teilweisen Kontraktion –ein Zustand der Anspannung oder der Bereitschaft sich zusammenziehen oder zu entspannen. Die Kontraktionen des Dartos-Muskels sind langsam, langgezogen und können eine große Kraft erzeugen, wie etwa bei kalten Temperaturen.
Eversion wird der natürliche, mechanische Prozess genannt, durch den die Lippen der Vorhaut sich öffnen und es so der Vorhaut gestatten sich aufzurollen und den Schaft des Penis herunter zu gleiten, um die Eichel zu enthüllen. Wenn sie vollständig umgestülpt ist, ist das innere Vorhautblatt, das normalerweise auf der Eichel aufliegt, nach außen gestülpt und bewegt sich am Schaft des Penis entlang.
Als Reversion wird der umgekehrte Prozess bezeichnet, bei dem die Vorhaut wieder zurück, den Schaft hinauf gerollt wird, sodass sie die Eichel bedeckt. Nach der Eversion (Umstülpung), neigt das elastische Hautsystem gewöhnlich dazu, auf ihre normale Position zurückziehen, sodass die Eichel wieder bedeckt wird und die Lippen der Vorhaut wieder verschlossen werden. Die Reversion wird durch die sprungfederartige Wirkung des Frenulums ermöglicht.
Gerade an der Spitze der Vorhaut befindet sich die rosa-farbene Vorhautöffnung, die auch als Vorhautlippe bezeichnet wird. Hier bilden sie Muskelfasern eine Art von Schließmuskel, der für den größtmöglichen Schutz des Harntrakts vor Schmutzstoffen jeglicher Art sorgt (5). Diese funktioniert ähnlich wie der Schließmuskel, der die Lippen des Mundes schließt.
Was die Sensitivität anbelangt, sind die Lippen der Vorhaut sogar noch empfindlicher als die Lippen des Mundes. So reagieren die Lippen der Vorhaut noch empfindlicher als die Lippen des Mundes auf feinste Unterschiede der Temperatur, des Drucks, der Bewegung, und der Berührung. Die Öffnung bleibt die meiste Zeit über verschlossen, kann sich aber jederzeit öffnen um den Abfluss des Urins zu ermöglichen. Dank seiner enormen Elastizität, kann der Vorhautschließmuskel seinen normalen Durchmesser leicht und problemlos um das 10-Fache ausdehnen, sodass die Eichel hindurch passt.
Wie die Oberfläche der Innenseite des Augenlids oder der Wange, ist die Oberfläche der Innenseite der Vorhaut von einer stark-rot gefärbten Schleimhaut bedeckt. Diese unterteilt sich in zwei unterschiedliche Zonen, die glatte Schleimhaut und die gefurchte Schleimhaut. die glatte Schleimhaut liegt auf der Eichel auf. Hier haben Wissenschaftler apokrine und ektopische Drüsen gefunden, die Weichmacher, natürliche Feuchtigkeitsmittel und schützende Antikörper produzieren (6). Ähnliche Drüsen finden sich in den Augenlidern und im Mund.
An die glatte Schleimhaut angrenzend und gerade hinter den Lippen der Vorhaut befindet sich die gefurchte Schleimhaut. Diese äußerst empfindliche Struktur besteht aus eng gefalteten konzentrischen Bändern, ähnlich den Gummibändern an der Öffnung einer Socke. Diese dehnbaren Falten entspringen vom Frenulum und umkreisen die Innenseite der Vorhaut. Sie ermöglichen es den Lippen der Vorhaut sich zu öffnen und zurück zu rollen, sodass die Eichel entblößt wird. Die gefurchte Schleimhaut verleiht der Vorhaut auch ihr charakteristisches spitz zulaufendes Ende.
Die gefurchte Schleimhaut ist eine gefäßreiche Zone von spezialisiertem Nervengewebe, die eine dichte Konzentration spezialisierter erotogener Nervenrezeptoren enthält (7). Die Eversion (Ausstülpen) und Reversion (Einstülpen) der Vorhaut, während der Erektion und des sexuellen Spiels, sorgen dafür, dass die Falten der gefurchten Schleimhaut sich wie die Bügel eines Akkordions ausdehnen und wieder zusammenziehen. Diese Bewegung ermöglicht es jeder Oberfläche der Falten mit dem Eichelkranz in Berührung zu kommen. Das Ausfalten und Einfalten der gefurchten Schleimhaut über der Eichel sorgt dafür, dass alle erotogenen (=sexuelle Empfindungen auslösende) Nervenenden stimuliert werden, was das sexuelle Vergnügen steigert. Wenn die Vorhaut vollkommen umgestülpt ist, ist die gefurchte Schleimhaut um den Schaft des Penis neu positioniert.
Das letzte Abschnitt der inneren Vorhaut ist die glatte Schleimhaut, die sich von der letzten Erhöhung der gefurchten Schleimhaut bis zur ihrer Befestigungsstelle an der Kranzfurche (Sulcus coronarius) erstreckt. Die Oberfläche dieses Abschnitts besteht aus einer Schleimhautmembran mit einem mehrschichtigen Plattenepithel (=Deckschicht).
Auf der Unterseite der Eichel, ist die Verbindungsstelle der Vorhaut mit dem Körper die muskuläre, bandartige Verbindung, die Vorhautbändchen oder Frenulum genannt wird.
Wenn man seine Unterlippe nach unten wendet, oder seine Oberlippe nach oben wendet, kann man eine ähnliche Verbindung erkennen, die die Lippen an Ort und Stelle hält. Auch die Zunge hat ein Frenulum, das sie in Position hält. Das Frenulum wirkt wie eine Art Sprungfeder, die die Vorhaut auf ihrer Position über der Eichel hält und auch wieder zurück nach vorne über die Eichel zieht (Reversion), nachdem die Vorhaut zurückgezogen wurde (Eversion).
Bei der Geburt ist die Vorhaut mit der Eichel verklebt ähnlich wie ein Fingernagel mit dem Finger verklebt ist (8). Nach Abschluss der Pubertät, wird der Penis seine Entwicklung vollendet, die Vorhaut sich von der Eichel gelöst haben (9). Die Ablösung der Eichel von der Vorhaut ist die Folge von Hormonen, die während der Kindheit und verstärkt während der Pubertät produziert werden (10). Erektionen, die auf natürliche Weise bewirken, dass sich die Vorhaut zurückzieht, unterstützen auch diesen Ablösungsprozess. Wann dieser Ablösungsprozess beginnt und wie lange er dauert, ehe sich die Vorhaut vollständig von der Eichel gelöst hat, ist individuell sehr verschieden. Es ist sehr wichtig zu begreifen, dass es kein festgelegtes Alter gibt, ab sich die Vorhaut von der Eichel gelöst haben und zurückziehbar sein muss. Selbst wenn sich die Vorhaut von der Eichel schon in der frühen Kindheit löst, kann sich die Vorhautöffnung normalerweise nur so weit ausweiten, um das Wasserlassen zu ermöglichen. Diese ideale Eigenschaft schützt die Eichel ihres Sohns vor dem permanenten Kontakt mit der äußeren Umwelt. [und den Schmutzstoffen und Krankheitserreger, die sich dort aufhalten]
Der Penis entwickelt sich auf natürliche Weise im Laufe der Kindheit. Irgendwann, wird das Kind selbst die wundersame Entdeckung machen, das sich seine Vorhaut zurückstreifen lässt. Es gibt keinen Anlass für Eltern oder Ärzte den Penis des Kindes zu manipulieren. Die einzige Person, die die Vorhaut eines Kindes zurückstreifen soll, sollte das Kind selbst sein, und nur dann, wenn es entdeckt hat, dass seine Vorhaut dazu bereit ist.
Eltern müssen ihr Kind vor Ärzten beschützen, die versuchen die Vorhaut des Kindes zurückzuziehen. Viele Ärzte bekamen nie irgendetwas über die normale Entwicklung und Pflege des Penis beigebracht und sind sich nicht bewusst darüber, dass die Vorhaut niemals von irgendjemand anderem als ihrem Besitzer zurückgezogen werden soll, und auch nur dann wenn sein Penis genug entwickelt ist dass eine freies und einfaches Zurückziehen der Vorhaut möglich ist.
Es gibt keinen Grund, weshalb die Vorhaut vor der Pubertät zurückziehbar sein sollte. Nur dann sind Menschen biologisch darauf programmiert sexuell aktiv zu werden. Bei Babys und kleinen Kindern schützt die natürliche Verklebung der Vorhaut mit der Eichel vor Verletzungen und Schmutz. Die fest mit der Eichel verklebte Vorhaut bietet eine natürliche Schutzbarriere für den Harntrakt. Dies ist besonders im Säuglingsalter und im Windelalter von Bedeutung. Was ebenso wichtig ist, die Vorhaut schützt und bewahrt die Eichel, und ermöglicht ihr so ihre Entwicklung zu vollenden.
NEIN- Viele Erwachsene erfreuen sich der Geborgenheit und der Sicherheit einer Eichel, die meiste oder die ganze Zeit lang bedeckt ist – selbst bei der Erektion. In dieser Lebensphase , ist die Vorhaut beinahe immer vollständig von der Eichel gelöst. Eine vollständiges Zurückziehen der Vorhaut wird manchmal verhindert, wenn die Lippen der Vorhaut (die Vorhautöffnung) sich nicht weit genug dehnen, dass die Eichel hindurch passen kann. Daran ist nichts krankhaftes, auch wenn viele altmodische Lehrbücher und viele unwissende Ärzte (von denen viele beschnitten sind) glauben, dass das ein Problem ist, das „Phimose“ genannt wird. Entgegen dem weit verbreiteten medizinischen Mythos, macht eine enge Vorhautöffnung die Hygiene keines falls schwieriger. Ganz Im Gegenteil: Wichtige Studien haben herausgefunden, dass der Penis auch mit einer engen Vorhaut vollkommen sauber ist (11). Das Wasserlassen durch die Vorhaut hilft sogar dabei den Penis sauber und frisch zu halten. Dies ist ein gut durchdachtes Systems, das vollkommen effizient funktioniert.
[Wenn Urologen/Kinderchirurgen gegenüber Eltern oder auf ihren Praxisseiten behaupten, ein Junge müsste „spätestens bis zum 3. (4. oder 5.) Lebensjahr seine Vorhaut vollständig hinter den Eichelkranz zurückziehen können“, weiß man sofort welche Ahnung der betreffende Mediziner von seinem Fach hat: nämlich überhaupt keine.]
Alle Hautoberflächen des Körpers bedürfen der konstanten befeuchtenden und beruhigenden Wirkung des Sebums – eines natürlichen Hautöls. Ohne dieses Sebum würde die Haut austrocknen, rissig werden, und bluten. Um das zu verhindern, ist die Haut des Körpers reich an Talgdrüsen. Die natürliche Sekretion von Hautöl sorgt für einen gesunden Glanz und hilft der Vorhaut ihre Aufgabe zu erfüllen die inneren Strukturen des Körpers von der äußeren Umgebung zu schützen. Wie die Haut bedürfen auch Schleimhautmembranen permanenter Befeuchtung. Die Schleimhaut des Auges beispielsweise wird fortwährend in befeuchtenden Tränen und anderen feuchtigkeitsspendenden Sekreten der Talgdrüsen des inneren Augenlids „gebadet“. Auf die gleiche Weise müssen auch die Oberflächen des Penis befeuchtet und geölt werden.
Präputiales Sebum ist das cremige weiße natürliches Feuchtigkeitsmittel, das manchmal an der Innenseite der Vorhaut gefunden werden kann (12). Dieses ist eine Zusammensetzung aus Sekreten vieler verschiedener Drüsen, die sich entlang des Penis und der Harnröhre befinden (13).
Smegma ist wahrscheinlich eine der am meisten missverstandenen, und zu Unrecht verteufelten Substanzen der Natur. Smegma ist sauber, nicht schmutzig. Das Smegma ist nützlich und notwendig. Es befeuchtet die Eichel und hält sie weich, glatt und geschmeidig. Seine antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften halten den Penis sauber und gesund. Alle normalen weiblichen und männlichen Säugetiere produzieren Smegma. Dr. Thomas J Ritter hob die Wichtigkeit des Smegmas hervor, indem er erklärte: „Das Königreich der Wirbeltiere würde entvölkert werden ohne Smegma.“ (14)
Kinder produzieren gar kein, oder nur sehr wenig Smegma. Während der Adoleszenz nimmt die Smegma-Produktion beträchtlich zu, da sie die Drüsen des Penis entwickeln, vielleicht als Reaktion auf einem Anstieg der Testosteron Werte. Beim Erwachsenen wiederum wird weniger Smegma produziert. Es ist nur natürlich, dass die Smegma-Produktion während der Adoleszenz und im führen Erwachsenenalter am größten ist, da dies der Zeitpunkt ist, wo Männer auf dem Höhepunkt ihres Sexualtriebs sind und Menschen biologisch darauf programmiert sind, sich zu paaren. Smegma wird zu dieser Zeit am meisten gebraucht um einen reibungslosens Einsatz des Penis bei sexueller Aktivität zu ermöglichen.
Von seiner feuchtigkeitspendenden und schmierenden Funktion, hat das Smegma antibakterielle Wirkungen, insbesondere im Säuglings- und Kleinkindsalter. Antibakterielle Stoffe werden von der Mutter via der Muttermilch an das Kind weitergereicht und werden durch den Urin des Baby ausgeschieden. Gestillte Babys erhalten eine beträchtliche Menge an nützlicher Verbindungen die Oligosaccharide genannt werden (15). Werden diese verdaut wurden, werden diese im Urin ausgeschieden, wo verhindern, dass bestimmte Bakterientypen sich am Harntrakt und an der Innenseite der Vorhaut anhaften können.
Tierstudien haben gezeigt, dass spezielle Zellen, die Plasmazellen genannt werden, die sich in der Innenseite der Vorhaut befinden, eine Immunoglobulin genannten Stoff produzieren (16). Diese Sekrete schützen den Penis vor schädlichen Bakterien. Bemerkenswert ist auch, dass diese antibakteriellen Sekrete infolge von Bakterieninfektionen zunehmen.
Der Nervenreichtum der Vorhaut ist beeindruckend (17). Genital intakte Männer wissen durch persönliche Erfahrung, dass die Vorhaut eines der empfindlichsten Teile des Körpers ist. Folglich, über mehr als ein Jahre lang, haben sich eine der angesehensten Namen in der medizinischen Wissenschaft ihre Aufmerksamkeit diesem Körperteil gewidmet. Dieses innere Wissen hat anatomische Forscher zu ausführlichen Studien über die komplexe Innervation der Vorhaut animiert.
Die Vorhaut ist der nervenreichste Teil des Penis, und besitzt sowohl die größte Anzahl an Nervenrezeptoren als auch die größte Vielfalt an unterschiedlichen Nervenrezeptoren. Diese spezialisierte Nervenenden enthalten Meissner-Körperchen (18), freie Nervenenden, Krause-Körperchen (19-21), Ruffini-Körperchen (22), Vater-Pacini-Körperchen (23, 24), Merkel-Zellen, Golgi-Mazzoni Körperchen (25). Diese bemerkenswerte Organe verleihen der Vorhaut ihre Fähigkeit leichteste Berührungs-, Bewegungs-Temperatur-und Druckreize wahrzunehmen. Wir kennen immer noch längst nicht alle Fakten dieser faszinierende Strukturen. Zukünftige Forschungsarbeiten entdecken vielleicht sogar noch mehr Rezeptoren in der Vorhaut und helfen dabei zu klarzustellen, welche Funktionen diese erfüllen.
Anmerkung von Beschneidung-von-Jungen.de, 2018: Die anzahl der Nervenenden in der Vorhaut liegt zwischen 3.000 und 10.000. Da dieser Artikel eine Übersetzung ist, verbietet sich jedoch die Korrektur direkt in diesem Text.
Die Vorhaut ist eine sogenannte spezifische erogene Zone (26). Das bedeutet, dass die Vorhaut eine hohe Dichte und Konzentration an spezialisierten und komplex aufgebauten Nervenrezeptoren besitzt, die Druckreize wahrnehmen. Die einzigen anderen spezifischen erogenen Zonen auf dem menschlichen Körper sind die Bindehäute des Auges, die Lippen, die Brustwarzen, die perianale Haut, und die Eichel des Penis. Die Präsenz der spezialisierten erogenen Nervenrezeptoren macht diesen Körperteil besonders bedeutsam.
Die wichtigsten Zonen erogener Empfindlichkeit sind das Frenulum, die gefurchte Schleimhaut, die Vorhautöffnung und die Außenseite der Vorhaut. Alle diese Zonen helfen dabei den Orgasmus auszulösen. Die kontinuierliche Stimulation irgendeiner dieser Bereiche allein kann genügen, um sexuelles Lustempfinden, einen Orgasmus, oder eine Ejakulation (Samenerguss) zu verursachen.
Die meisten Menschen sind überrascht, wenn sie erfahren, dass die Eichel eine der unempfindlichsten Teile des gesamten Körpers ist (27). Zweifellos kann diese Neuigkeit für beschnittene Männer beunruhigend sein kann. Die Eichel ist unempfindlich gegenüber leichter Berührung, Hitze, Kälte und sogar Nadelstiche, wie Forscher an der Abteilung für Pathologie des Zentrums für Gesundheitswissenschaft an der Universität von Manitoba entdeckt haben (28). Der Eichelkranz enthält vereinzelte freie Nervenendungen, genitale Endkörperchen (spezialisierte Nervenenden), und Vater-Pacini-Körperchen, die nur Schmerzreize und tiefe Druckreize übertragen. Die Glans ist fast vollkommen unfähig zur Wahrnehmung leichter Berührungen.
Die Nervenrezeptoren des Eichelkranzes ist dafür vorgesehen durch die Vorhaut stimuliert zu werden. Direkte Stimulation der Eichel des intakten Penis ist am angenehmsten, wenn diese die feuchten massageartige Bewegung nachahmt.
Die Lippen der Vorhaut und der gefurchten Schleimhaut erzeugen einen beweglichen Ring aus Druck, der die Nervenrezeptoren im Eichelkranz stimuliert. Während die sexuelles Vergnügen bereitenden Stimulation des Frenulums und des gefurchten Bands sofort wahrgenommen wird, sind die sexuellen Empfindung am Eichelkranz langsam und allmählich. Wenn der Eichelkranz vollkommen stimuliert ist, so sind die erotischen Empfindungen am Eichelkranz langsamer, warmer und reichhaltiger Natur. So schön wie es ist, ist das kein Vergleich zu den erotischen Empfindungen, die von der Vorhaut erzeugt werden. Beschnittene Männer wurden eines normalen Umfangs an sexuellem Empfindungsvermögen beraubt. Genau wie eine jede Person, der man die Lippen amputiert hat, niemals wirklich die Sinnesempfindungen wahrnehmen kann, welche die Lippen vermitteln, kann ein beschnittener Mann niemals richtig verstehen, was seine genital intakten Freunde sexuell empfinden. Das hilft auch dabei zu erklären, warum einige beschnittene Männer, die Beschneidung so vehement verteidigen. Sie haben keine Vorstellung davon, was ihnen genommen wurde und sind psychologisch nicht darauf eingestellt mit ihrem Verlust umzugehen.
Dies alles wurde von einer aktuellen Studie von 2007 bestätigt, bei der zum ersten Mal die Empfindlichkeit alle Teile des Penis objektiv auf physikalischem Wege gemessen wurden. Diese Studie gelangte zu dem Schluss:
„Die fünf empfindlichsten Teile der Vorhaut, die alle durch Beschneidung routinemäßig entfernt werden, sind empfindlicher als die empfindsamste Stelle, die der beschnittene Penis noch besitzt, -nämlich die Amputationsnarbe auf der ventralen Seite (Unterseite des Penis).“ (29)
Nein. Zunächst einmal ist der Blinddarm alles andere als ein nutzloses Überbleibsel. Dieser Mythos stammt aus dem 19. Jahrhundert als die medizinische Wissenschaft zu primitiv war, um die Funktion des Blinddarms zu ermitteln. Die Ärzte damals waren so einfältig zu glauben, dass jedwedes Organ, dessen Funktion sie nicht verstehen könnten, funktionslos wäre und damit ein evolutionäres Überbleibsel. ;
Auf ähnliche Weise, erfanden amerikanische Beschneider den Mythos, dass die Vorhaut ein nutzloses evolutionäres Überbleibsel wäre, als zusätzliche Rechtfertigung, um der amerikanischen Bevölkerung die Massenbeschneidung aufzuzwingen. Die Vorhaut kann kein Überbleibsel sein. Die Resultate der faszinierende Studie von Dr. Chritopher Cold und Dr. Kenneth A. McGrath beweisen, dass die menschliche Vorhaut ein evolutionärer Fortschritt gegenüber den Vorhäuten anderer Primate darstellt. Die menschliche Vorhaut ist bei weitem komplexer entwickelt und empfindsamer, wie ihre anatomischen Vergleichsstudien belegen. Dies zeigt sich am deutlichsten anhand der Zunahme an korpuskularen Rezeptoren (spezialisierten Nervenenden) bei gleichzeitigen Rückgang der korpuskulären Rezeptoren in der menschlichen Eichel, verglichen mit der Innervation der Vorhaut und der Eichel niedrigerer Primaten (30). In anderen Worten, beim Affen ist die Eichel empfindlicher als die Vorhaut. Bei den Menschen ist das genau umgekehrt, sodass die Vorhaut empfindlicher ist als die Eichel. Wenn die Vorhaut ein „Überbleibsel“ wäre, wäre es nie zu diesem Fortschritt gekommen und die menschliche Vorhaut wäre entweder genauso oder weniger empfindlich als die Vorhaut beim Affen
Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass es keine überflüssigen Organe oder Körperteile gibt. Jedes einzelne Teil unseres Körpers erfüllt eine spezifische, wichtige Funktion. Wenn die Vorhaut keine Funktion erfüllte, wären sie bereits vor Millionen Jahren verschwunden. Dr. Cold und Dr. McGrath gelangen zu dem Schluss, dass im Laufe der letzten 65 Millionen Jahre die Vorhaut reproduktive Vorteile bot. Es darf nicht vergessen werden, dass die sexuelle Selektion die äußeren Genitalien jedweder Kreatur, einschließlich des Menschen, weiterentwickelt und perfektioniert hat. Die menschliche Vorhaut ist das Produkt von Millionen von Jahren evolutionärer Entwicklung, und als solches stellt die menschliche Vorhaut den Inbegriff von perfekter Form und Funktion dar.
Dr. med. Paul M. Fleiss, MPH, FAAP, ist klinischer Assistenz-Professor für Kinderheilkunde am "University of Southern California Medical Center". Er ordiniert ferner in seiner privaten kinderärztlichen Praxis in Los Angeles, Kalifornien, in der er unter anderem die Kinder vieler Hollywood-Berühmtheiten behandelte. Über sein Doktorgrad der Medizin hinaus erwarb Dr. Fleiss den Bachelor of Science in Pharmazie und den Master of Science in Gesundheitswissenschafften. Dr. Paul M. Fleiss ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel, die in führenden US-amerikanischen und internationalen medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.
Dr. Frederick M. Hodges ist ein Medizinhistoriker und Autor. Nachdem er den Bachelor of Arts an der University of California at Berkeley erlangte, erwarb Dr. Hodges sowohl seinen Master of Arts als auch seinen Doktorgrad an der University of Oxford in England. Seine Artikel wurden in vielen führenden medizinischen und geschichtswissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert.
Zitierweise des englischsprachigen Originaltext: