Traumatische Auswirkungen der Beschneidung auf Kinder

Amerikanische Fallberichte aus den 1930ern  


Operieren in den 1930ern; Nordamerikanisches Krankenhaus

Wie extrem sensibel selbst sehr kleine Jungen auf irgendeinen Eingriff an ihrem Penis reagieren können, wurde in einem 1945 veröffentlichten Paper von David Levy offenbart. Er war ein Psychiater, der Kinder mit psychologischen und verhaltensbezogenen Problemen behandelte. Bei vielen seiner Fällen stellte er fest, dass die Probleme seiner kleinen Patienten auf eine Operation im frühen Kindheits- oder Säuglingsalter zurückgeführt werden konnten, und dass Operationen am Penis besonders dazu neigten psychologische wie auch körperliche Narben zu hinterlassen.

Viele von David Levys Fällen liefern erstaunliche Beweise für den traumatischen Effekt, die Operationen am Penis wie Zirkumzisionen und Meatotomien auf kleine Jungen haben. Beide diese Eingriffe waren in den angelsächsischen Ländern in den 1920ern und 30ern in Mode, besonders unter den wohlbegüteten Schichten, die scheinbar immer viel Aufhebens über den Zustand der Genitalien ihre Kinder machten. Besonders verstörend ist die Enthüllung, dass es keine Seltenheit war, dass kleine Jungen einer „Meatotomie“ genannten Operation unterzogen wurden, das heißt die chirurgische Weitung der Harnröhrenöffnung am Ende des Penis. Ähnlich wie die Beschneidung selbst, wurde diese Operation als eine Routinemaßnahme von einigen Ärzten empfohlen auf der fälschlichen Annahme hin, dass sie es besser wüssten als die Natur und weil die Öffnung klein aussah, sie ihren Zweck nicht genüge. 1950 empfahl ein Arzt in seinem Leserbrief an das British Medical Journal die Meinung eines Amerikanischen Urologen, dass alle männlichen Babys beschnitten werden sollten und dass „zusätzlich zur kompletten Entfernung des Präputiums, die Harnröhrenöffnung untersucht werden sollte und wenn irgendeine Verengung vorgefunden wird, sollte eine Meatotomie durchführt werden“ alles innerhalb „ein paar Tagen nach der Geburt“ und selbstredend ohne irgendeine Form der Betäubung, die es damals für Säuglinge ohnehin nicht gab. (C.A. Royde, British Medical Journal, 21 January 1950, 182).

Bemerkenswert an den unten beschriebenen Fällen ist, wie lebhaft und mit welcher Verbitterung sich Jungen an das erinnerten, was ihnen in einem sehr jungen Jahren angetan wurde, und wie ihre Erfahrungen sie ängstlich und misstrauisch gegenüber Ärzten, sogar ihren Eltern. Es ist ferner auch klar, dass die unten genannten Operationen vollständig unnötig waren: „Lange Vorhaut“ ist keine Indikation zur Zirkumzision (Die Vorhaut kleiner Jungen soll lang sein); und es nichts krankhaftes daran, wenn sich die Vorhaut eines Dreijährigen nicht einfach zurückziehen lässt, tatsächlich soll sich die Vorhaut so früh gar nicht zurückziehen lassen. Alles in allem stellen Levys Fälle eine traurige Geschichte ärztlicher Ignoranz und Grausamkeit gegenüber Kindern dar, die in jedweden anderen Kontext als dem privilegierten Raum des „medizinischen Eingriffs“ oder der „Gesundheit“ als Kindesmissbrauch betrachtet würde. 

Um die englische Psychologin Janet Menage bezüglich der psychologischen Auswirkungen der Beschneidung auf Kinder zitieren:

„Für das Kind ist der psychologische Effekt jedoch der Gleiche, egal ob es sich um eine illegalen Missbrauch oder eine legalisierte medizinische Tätigkeit handelt.“

“Sie haben meinen Penis beschnitten. Ich wünschte ich wäre tot."

Fall 117: Angst vor geschlossenen Räumen, suizidale Impulse mit sich verstärkendem destruktivem Verhalten infolge einer Beschneidung im Alter von 6 Jahren und 7 Monaten.

Ein Junge im Alter von 7 Jahren und 0 Monaten, der Älteste von 3 Kindern, wurde  aufgrund von Einnässen, antisozialen Verhalten, Wutausbrüchen und suizidalen Impulsen [in der Praxis] vorgestellt. Sein Einnässen begannt im Alter von 6 Jahren und 3 Monaten, als er große Eifersucht gegenüber einem jüngeren Geschwisterkind aufzeigte. Zur gleichen Zeit begann er in Babysprache zu gebrauchen und verfiel auf seine die Angewohnheit zurück, einen Spielzeughasen mit ins Bett zu nehmen- eine Angewohnheit, die er drei Jahre zuvor aufgeben hatte.

Junge wird vor einer Operation unter Narkose gesetzt; (1930er)

Im Alter von 6 Jahren und 7 Monaten wurde er wegen einer langen Vorhaut beschnitten. Ihm wurde nicht gesagt, was mit ihm geschehen würde. Er wurde von seinem Vater ins Krankenhaus gebracht und sofort operiert. Während er immer noch unter dem Einfluss des Ethers stand, wurde er in ein Automobil gelegt und nach Hause gebracht. Während er unter dem Einfluss der Anästhesie nach Hause gefahren wurden wiederholte er viele Male, „Sie schnitten meinen Penis“ und „Ich wünschte, ich wäre tot“. Den restlichen Tag lang blieb er nahe bei seiner Mutter und wiederholte die gleichen Aussagen. 

In seinem Nachspiel der Operation während der Behandlung wurde der Patient sehr aktiv und dramatisch. Er ließ einen Jungen aus dem Automobil entkommen und seinen Vater erschießen. Dann „am nächsten Tag“ brachte der nun wiederbelebte Vater den Jungen gerade bis zum Aufzug, woraufhin der Junge entkam, das Krankenhausschild ab riss, das Krankenhaus in die Luft sprengte und den Vater niederschlug. 

Als ich ihn nach seinen eigentlichen Erinnerungen an die Operation fragte, erklärter er, dass es nicht ins Krankenhaus gehen wollte. Sein Vater zwang ihn und der Pförtner täuschte ihn. Der Pförtner sagte. „Da ist eine Taube drin. Du steigst in den Wagen und ich fange die Taube.“ Auf diese Weise brachten sie ihn in den Wagen. Als er wusste, dass er getäuscht wurde, begann er zu kämpfen. Die Tür war verschlossen. Er merkte an der Art, wie sich sein Vater verhielt, dass er sich auf dem Weg ins Krankenhaus befand. Seit „dem“ geht er niemals in die Nähe des Krankenhauses. Nachdem sein Vater es fertig gebracht hatte ihn [ins Krankenhaus] hinein zu bringen, brachten sie ihn in den Fahrstuhl. Als er oben war, versuchte er herunter zu gelangen. Nachdem sie ihn in das „das weiße Ding“ gezwängt hatten, zog er sich selbst zur Hälfte wieder an. Dann drückte ihn sein Vater. „Als sie den Äther anmachten, sah das so aus, als ob du eine Menge Farben siehst. Es war rot und gelb und es wurde lauter und lauter.“ Zur Illustration machte er laute Geräusche. „Ich konnte mehr und mehr Farben sehen und der Geschmack davon wurde schlechter und schlechter. Als die Stimmen so schrecklich wurden, wie es überhaupt war, und der Geschmack so schlecht wurde, wie es überhaupt möglich war, hörte es plötzlich auf, und alles dauerte nicht lange.“ Nach der Operation war es ihm schwindlig, und wurde  im Wagen nach Hause gefahren. Der Untersucher fragte ihn, wie die Operation gewesen sei. Er wusste es nicht. Ich fragte, ob er sich daran erinnere, wie er „Sie schnitten meinen Penis“ gesagt hatte. Er erinnerte sich nicht.  

Der Vater gab an, dass es sich bei dem für die Operation verwendeten Anästhetikum um Äthylchlorid  gehandelt habe. Er glaubte, er müsste das Kind hereinlegen, damit es zur Operation geht. Das Kind kämpfte dagegen an ausgezogen zu werden, kämpfte gegen die Ärzte und musste gewaltsam anästhesiert werden, bevor sie ihn ausziehen und in den Operationssaal bringen konnten. Der Vater und der Anästhesist wandten die Gewalt an. Der Vater „fühlt sich deswegen eine Woche lang krank“, die ganze Erfahrung sei „so brutal“ gewesen. 

Der Patient hatte die Erinnerung an die Operation selbst verdrängt . Wenn er darauf angesprochen wurde, unterbrach er und malte auf einem Papier ein Bild, das zeigte, wie sie ihm die Vorhaut abschnitten. Wenn dies während des Spiels wiederholt wurde sagte er plötzlich "Ich versuche mich zu erinnern, Ich sagte ' Kauf mir eine Pistole und erschieß mich, wenn nicht werde ich mich selbst erschießen.'" Aber er niemals die Erinnerung daran zurückholten , wie er "Sie schnitten meinen Penis "sagte. 

Nach der Operation kam es zu einer Verstärkung aller seiner vorherigen Symptome, besonders die Wutausfälle mit destruktiven Verhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt [der Beschneidung] waren die Ausbrüche relativ mild . Suizidale Impulse wurden das erste Mal unmittelbar nach der Operation beobachtet. Ängste alleine in einem Zimmer zu sein entwickelten sich auch erst danach, obwohl der Patient sich nicht vor der Dunkelheit ängstigte . Dies entwickelte sich zu einer echten Phobie. Wenn er ein Bad nahm, hatte die Tür offen zu bleiben. Wenn seine Mutter die Türe schloss, sprang er aus der Wanne.  

„Sie werden meinem Pimmel doch nicht wehtun“

Fall 61: Angst-auslösende Erfahrungen von operativen Eingriffen beginnend mit dem 16. Lebensmonat [Meatotomie: Das Einschneiden der Penis um die Harnröhrenöffnung zu weiten.]

Ein Junge im Alter von 10 Jahren und 4 Monaten, der ältere von 2 Jungen, wurde vorgestellt, weil er „vor allem Angst hatte, einschließlich vor Ängsten und Alpträumen.“ Im Kleinkindalter zeigte er eine starke Schreckreaktionen auf Lärm. Die Mutter bemerkte, dass er in Reaktion auf Lärm sich im Schlaf oft schüttelte, und dass er „zu Tode erschrocken“ war, wann immer er eine Tür zuknallen hörte. Im Alter von 2 Jahren, in einer U-Bahnstation, begann er zu kreischen, wann immer sich ein Zug näherte. Später, über mehrere Jahre hindurch, hielt er sich in der gleichen Situation die Hände an die Ohren.  Er reagiert sehr extrem auf alles Unbekannte, und zeigte dennoch keine Probleme im Alter von 5 Jahren, als seine Familie in ein anderes Apartment zog. Er fürchtete sich vor der Dunkelheit vom Säuglingsalter an bis zum Alter von 8 Jahren. Dann bat er, dass Licht in der Nacht angeschaltet zu lassen, um seine Angst zu „bekämpfen“. Auch hatte er Angst vor Filmen, aber in den den 2 Jahren vor seiner Vorstellung „zwang er sich hinzugehen“.

Abgesehen von Schutzimpfungen und einer Injektion von Toxin-Antitoxin im Alter von 6 Monaten, auf die er keine ungewöhnliche Reaktion zeigte, war sein erster operativer Eingriff eine Meatotomie* wegen einer engen Harnröhrenöffnung im Alter von 16 Monaten. Zu dieser Zeit waren die einzigen Worte, die er sprechen konnte „Da-Da“ und „Nein“. Bevor die Operation durchgeführt wurde, klammerte er seine Hände über seinen Penis. Er versuchte sich zu wehren und weinte. Die Mutter hielt ihn während der Operation in Position. 

Ein Jahr später, als er wegen einer allgemeinen körperlichen Untersuchung zum selben Arzt gebracht wurde, hatte er einen "Blick der Angst" und fragte: „Er wird meinem Pimmel doch nicht wehtun?“ (Im Alter von 22 Monaten war er fähig „gute Sätze zu verwenden.“)

Er hatte Albträume und stieß infolge der Operation mit 16 Monaten bis zum Alter von 2 Jahren im Schlaf regelmäßig einen Angstschrei aus. Beinahe jede Nacht seitdem er 4 oder 5 Jahre alt war, schreite oder weinte er oder saß aufrecht in seinem Bett und zitterte. 

Im Alter von vier einhalb Jahren wurden eine Anzahl Muttermale auf seiner Hand durch Exzision entfernt. Die Mutter hielt ihn wieder während der Operation fest. In der gleichen Zeit erzählte ihm seine Gouvernante, dass wenn er masturbieren würde, sein Penis abgeschnitten werden würde. 

Vier oder fünf Wochen bevor er vorgestellt wurde, fand ihn ein Dienstmädchen mit einem Strick um den Hals vor, dessen anderes Ende an den Türgriff gebunden war. Das Dienstmädchen fragte ihn, was er denn da mache. Er sagte, er habe versucht, sich selbst zu erdrosseln, aber nachdem er seine Meinung geändert hatte, habe er ein Spiel daraus gemacht.   

Seine Albträume handelten von lauter abgehackten Händen, zerhackten Menschen, die er vergeblich versuchte wieder zusammenzufügen, und besonders von einer Hexe, die ihn versuchte zu töten. In allen seinen Träumen war es eine Frau, die ihn angriff. Er glaubte sogar, dass sich seine Mutter gegen ihn verschwor. „Ich glaube, sie verschwört sich gegen mich, wegen etwas, das ich geerbt habe, etwas, das mir gehört.“ Häufig handelten seine Träume von den Gefühlen der Anästhesie, und von seinen Vorstellungen darüber, wie seine Geburt verlief. Seine Ängste vereinigten sich zu der einen Angst, von seiner Mutter kastriert zu werden. Er beteuerte, dass er sich an die erste Operation deutlich erinnere. 

Er sagte: „Meine Mutter hat es mir niemals erzählt. Ich erinnere mich deutlich daran. Es war der selbe Arzt und der selbe Tisch, auf dem ich meine Mandeln entfernt bekam. Ich war ein Baby, vielleicht 1 oder 2 Jahre alt. So, wie ich es vor Augen habe, war ich 2 Jahre alt. Ich erinnere mich, dass es sehr weh tat. Ich hatte immer Angst, dass mein Penis verletzt würde, aber nur an der Spitze. Viele Dinge wurden mit meinem Penis gemacht. Einmal tat er weh und schwoll an. Meine Tante riet mir einen kalten Lappen drauf zu tun. Ich hatte Angst, dass ich immer diesem Schmerz haben würde und jemand meinen Penis aufreißen müsste um den Schmerz raus zu bekommen. Sie würden ihn auseinander reißen und wieder zusammennähen. Es würde wehtun, weil sie dazu dünne Stahlmesser gebrauchen. Es gibt eine Linie, die auf der Rückseite meines Penis verläuft und wenn man die Spitze einschneidet, wird das Messer die Linie entlang schneiden, und der Penis wird ganz aufgeschnitten. Ich bekomme Angst, während ich nur darüber spreche.“

Wenn sie kein Loch in seinen Penis gemacht hätten, dachte er, wäre er  unfähig Wasser zu lassen, sodass seine Nieren platzen würden.

Abgesehen von den Albträumen und den Ängsten bezüglich seines Penis, hatte er Angst vor der Dunkelheit, Angst davor, alleine zuhause zu bleiben, Angst vor einer bebilderten Bibel (weil sie "unheimliche Bilder" enthielt), und vor dem Raum, indem sich diese befand, vor langen Gängen und Schränken, vor Ärzten und Krankenschwestern, und öffentlichen Plätzen.  

Hinsichtlich seines Spiels in der frühen Kindheit erklärt der Bericht seiner Kindergartenlehrerin, dass sich sein Spiel im Alter von 4 Jahren „auf die Zerstörung von Dingen konzentrierte“ so wie auf Drohungen gegenüber seiner Lehrerin, dass er sie aufschneiden, verbrennen usw. würde. Während einer Ruhezeit brüllte er von seinem Bett aus: „Ich schneide mein Gesicht ab, Ich schneide meinen Kopf ab, ich schneide meine Hände ab, ich schneide meinen Pimmel ab.“

*(Dem Kind wurde also bei vollem Bewusstsein mit einem Messer die Harnröhrenöffnung eingeschnitten!)

Angst vor Ärzten nach der Beschneidung 

Fall 47: Angst vor Ärzten und Taxis infolge einer Operation [Beschneidung] im Alter von 3 Jahren. 

Ein Junge im Alter von 8 Jahren und 10 Monaten wurde wegen psychischen Erbrechen und Ängsten vorgestellt. Im Alter von 2 Jahren wurde er durch ein Nebelhorn auf einem Boot geängstigt. Er stotterte danach mit Unterbrechungen zwei oder drei Wochen lang. Im Alter von 2 Jahren und 3 Monaten schrie er bei einer Untersuchung seiner Kehle. Seine Mandeln und  Polypen wurden in diesem Alter wegen häufiger Erkältungen entfernt. 

Wegen einer engen Vorhaut wurde sein Penisvorhaut seit seiner Geburt gelegentlich zurückgezogen. Die Beschneidung war notwendig, und im Alter von 3 Jahren und 8 Monaten wurde diese Operation unter Vollnarkose durchgeführt. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, hatte er Angst davor in ein Taxi einzusteigen. Vormals lösten Taxis keine Angst bei ihm aus, eigentlich zeigte er sogar ein ungewöhnliches Interesse für Taxis und andere Automobile und fuhr häufig in Taxis zum Kindergarten. Ferner wurde bei ihm zu dieser Zeit eine Angst vor Ärzten beobachtet. 

“Ist mein Penis noch ganz?" 

Fall 23: Angst vorm Haareschneiden und der Dunkelheit, erhöhte Häufigkeit von Bettnässen  infolge einer Operation [Meatotomie] im Alter von 2 Jahren und 11 Monaten. 

Ein Junge im Alter von 5 Jahren und 9 Monaten wurde wegen Ungehorsamkeit und Ungelehrsamkeit in der Schule vorgestellt. Er war immer empfindlich gegenüber Lärm gewesen, obwohl keine Krankengeschichte über Schreckhaftigkeit gegenüber Lärm im Säuglingsalter vorlag. Im Alter von 2 Jahren und 11 Monaten wurde eine Meatomie mit einem Gas-Anästhetikum in einer Arztpraxis vorgenommen. Er wurde dorthin von seinen Eltern gebracht. Der Vater war mit ihm im Behandlungsraum, während die Mutter im Wartezimmer wartete. Die gesamte Operation, vom Zeitpunkt als er den Raum betrat bis zur Zeit, als er ihn verließ, dauerte 10 Minuten. Als er seine Mutter nach der Operation sah sagte er: „Das ist ein böser Doktor, Ich mag ihn nicht“, und dann „Ist mein Penis noch ganz“. Er wurde zwei Mal für den Verbandswechsel zurückgebracht und weinte – leistete aber keinen Widerstand mehr. Die Mutter nahm ihn auf den Arm und tröstete ihn. Bei der ersten postoperativen Untersuchung dehnte der Arzt seine Eichel um die Öffnung der Harnröhre zu erkennen. Keine Nähte wurden gemacht. Die Mutter trug 10 Tage lang Salbe auf.  

Vormals hatte das Kind gelegentlich das Bett genässt. Nach der Operation tat er dies jede Nacht. Auch weigerte er sich zwei Monate lang seine Haare schneiden zu lassen. Auch wollte er eine Zeit lang das Licht in seinem Zimmer [in der Nacht] anlassen. 

Quelle: David M. Levy, Psychic trauma of operations in children; and a note on combat neurosis, American Journal of Diseases of Children, Vol. 69, 1945, 7-25

ANMERKUNG: Es geht aus Levys Bericht nicht deutlich hervor, ob die Jungs, die einer Meatotomie unterzogen wurden, in jüngeren Jahren vorher bereits beschnitten worden waren. Ist dies der Fall und sie bereits beschnitten wurden, könnte die Meatotomie tatsächlich notwendig gewesen sein, da eine Meatusstenose (Geschwürbildung und darauffolgende Verengung der Harnröhrenöffnung) eine sehr häufige Komplikation der Beschneidung ist. 

Persad R, Sharma S, McTavish J, et al. Clinical presentation and pathophysiology of meatal stenosis following circumcision. Br J Urol 1995;75(1):91-3

Robert Van Howe, Incidence of meatal stenosis following neonatal circumcision in a primary care setting, Clinical Pediatrics, Vol. 45, Jan-Feb 2006

AUSZUG 

Das Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz der Meatusstenose bei Jungen prospektiv zu dokumentieren. Die Studie enthielt eine aufeinanderfolgende Testgruppe von Jungen, deren Besuch bei diesem Arzt eine Genitaluntersuchung in einer privaten kinderärztlichen Praxis im ländlichen Nordwiscoscin beinhaltete. Meatusstenose wurde bei Jungen im Alter von 1.94 bis 12.24 Jahren diagnostiziert. Die Diagnose wurde bei 24 der 329 beschnittenen Jungen gestellt, die die sich im Tanner I Entwicklungsstadium befanden und älter als 3 Jahre waren. (7.29%, 95%CI=4.48-10.10%). Beinahe alle bedurften einer Meatotomie zur Behandlung ihrer Probleme. Alle der Jungs mit Meatusstenose wurden nachgeburtlich beschnitten (exakt OR=3.54, 95%CI=0.62-infinität). Das Verhältnis zwischen beschnittenen Jungen zu nicht nichtbeschnittenen Jungen in dieser Studie gewährleistet eine Power (Teststärke) von 80% um einen Unterschied von 21,4% in der Inzidenz [Häufigkeit] der Meatusstenose zwischen beschnittenen und nichtbeschnittenen Jungen des Tanner-I.-Stadium im Alter von 3 Jahren oder älter nachzuweisen. Meatusstenose ist vermutlich die häufigste Komplikation infolge der nachgeburtlichen Zirkumzision. Die Häufigkeit dieser Komplikation und die Notwendigkeit einer Korrekturoperation müssen als Teil der informierten Einwilligung zur Beschneidung offengelegt werden. Eine sorgfältige Untersuchung des Meatus ist bei jedem beschnittenen Jungen mit abdominalen oder Harntrakts-Beschwerden angezeigt.