Am vergangenen Sonntag debattierte KNMG Vorsitzender Kruseman mit Mitgliedern der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Amsterdam über die Beschneidung von Jungen. Obwohl tief verwurzelt, ist die Jungenbeschneidung in jüdischen Kreisen nicht unumstritten.
Am Sonntag, 12. Dezember, nahm Arie Kruseman, Vorsitzender der KNMG, an einer Debatte über die Beschneidung von Jungen teil. Veranstalter war die Liberale Jüdische Gemeinde in Amsterdam, die über die im Mai 2010 veröffentlichte KNMG-Standpunkterklärung zur Jungenbeschneidung sprechen wollte. Die KNMG ruft in dieser Stellungnahme dazu auf, die Beschneidung von Jungen zu entmutigen, besonders weil die Beschneidung eine Verletzung der Rechte des Kindes darstellt.
Die Diskussion zeigte, wie tief die Praxis der Jungenbeschneidung in den jüdischen und muslimischen Gemeinden verwurzelt ist. Der Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde, der Kardiologe Ron van der Wieken, befürchtet, dass die KNMG schließlich für ein gesetzliches Verbot plädieren würde: „Der Geist ist aus der Flasche.“ Kruseman betonte jedoch den Respekt, den die KNMG für die religiösen Gefühle der jüdischen und muslimischen Gemeinden hat. Dieser Respekt war, laut Kruseman, auch genau der Grund, weshalb die KNMG sich nicht für ein gesetzliches Verbot aussprach. Aber trotzdem hielt er an seiner Auffassung fest, dass die Jungenbeschneidung ein medizinisch nicht-notwendiger Eingriff an einem nichteinwilligungsfähigen Kind ist und deshalb letzten Endes verschwinden muss.
Die Debatte zeigte, dass die Jungenbeschneidung in jüdischen Kreisen nicht unumstritten ist. Eine wachsende Gruppe von jüdischen Eltern haben Probleme damit, ihre neugeborenen Jungen beschneiden zu lassen. Auch ist es manchmal eine Erleichterung, wenn ein Mädchen geboren wird: „Dann müssen Sie nicht über die Beschneidung nachdenken.“ Vielleicht hat das mit einer wachsenden Zahl von Mischehen und einer abnehmenden jüdischen Bindung unter der jungen Generation zu tun, wie eine kürzlich veröffentlichte demographische Untersuchung. aufzeigt.